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27.06.2019

Die Westcoast Kids lächeln wieder

Wie RSD-Reisen ein schönes Zahnarzt-Projekt in Südafrika wirksam unterstützt

Etwa 160 Kilometer nördlich von Kapstadt – an Südafrikas herrlicher Westküste – liegt das kleine Dorf Paternoster. Viele Familien leben hier am Rande des Existenzminimums. Für die Kinder bedeutet das auch:
Die medizinische Versorgung ist unzureichend. Auch bei den Zähnen. Von den 300 Kindern der einzigen Schule im Ort haben deswegen 95 Prozent akuten zahnmedizinischen Behandlungsbedarf. So ist für die Kleinen das Hilfsprojekt „Westcoast Kids“ ein echter Segen.

Dazu gehört vor allem das Engagement der großen Berliner Zahnarztpraxis KU64. Seit zehn Jahren reisen deren Spezialisten stets im Januar oder Februar wenigstens für eine Woche nach Paternoster. Ihr Ziel: Die Kids behandeln, um ihre erkrankten Zähne zu erhalten. Die jungen Schüler anleiten zur richtigen Mundhygiene, damit der Schaden nicht noch größer wird, sprich: Prävention.

Wie Tourismus Gutes tun kann

Dabei arbeiten die Deutschen komplett ehrenamtlich und finanziert durch Spendengelder. Einen dicken Batzen hat RSD-Reisen zum zehnjährigen Projekt-Jubiläum beigesteuert: stolze 10.000 Euro. Dazu unter anderem Kugelschreiber und Schlüsselbänder als kleine Präsente für die jungen Patienten. RSD-Geschäftsführer Horst Zsifkovits liegt dieses Zahndoc-Projekt besonders am Herzen: „Es ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie der Tourismus in ärmeren Regionen der Welt Gutes tun und Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenbringen kann.“ Ob RSD die „Westcoast Kids“ auch in den kommenden Jahren unterstützen wird? Horst Zsifkovits: „Das kann ich mir sehr gut vorstellen!“

„Ein richtiges Lächeln kann die Welt verändern. Wir wollen den Kindern von Paternoster ihr Lächeln zurückgeben“, sagt Zahnarzt Dr. Stephan Ziegler. Der Chef der Zahnarztpraxis KU64 war zuletzt wieder vor Ort mit im Einsatz. Ganz besonders bedanken möchte er sich für das Engagement von RSD: „Das war für uns eine enorme Unterstützung, die wir sehr gut gebrauchen konnten!“ Denn, so der Zahn-Profi, dadurch „konnten viele Dinge angestoßen werden, die jetzt auch nachhaltig weiterwirken und auf die wir in den kommenden Jahren aufbauen können“. Nachdem das ZDF schon darüber berichtete, hat dieses Jahr sogar ein ARD-Team die Zahn-Helfer nach Paternoster begleitet. So konnten viele Zuschauer bereits eindrucksvoll mitverfolgen, wie die Hilfe der Zahn-Engel vor Ort aussieht. Wie die Schulkinder mit einem gemeinsamen Tanz zunächst die vier Zahnärzte und ihre sechs zahnmedizinischen Assistenten aus Berlin herzlich begrüßen. Wie Stephan Ziegler und sein Team mit ihrer mitgebrachten Ausrüstung eine provisorische Kinderzahnarztpraxis einrichten – im Gemeindesaal der Kirche. Und wie sie dabei auch improvisieren müssen und unter erschwerten Bedingungen ihre Arbeit aufnehmen.

Zeigen, wie man Zähne putzt

In kleinen Gruppen kommen die jungen Südafrikaner dann ins Behandlungszentrum. Neugierig sind sie, ein wenig schüchtern, manche auch ängstlich. Kein Wunder. „Kaputt, kaputt, kaputt!“, so nicht selten eine typische erste Diagnose dann, wenn Dr. Frank Schreiber die Zahnreihen der kleinen Patienten in Augenschein nimmt. „Das geht mir dann schon nah. So ein kleines Kind. Einfach traurig“, erzählt der Fachmann aus dem KU64-Team vor Ort. Im Schnitt 2,5 Löcher müssen er und seine Kollegen bei jedem Patienten füllen. Damit Zähne retten, die in Südafrika normalerweise gleich gezogen würden. Auch deshalb haben die meisten Kinder im Alter von drei Jahren bereits alle ihre Milchzähne verloren.

Weil Karies das größte Problem ist, investieren die Berliner Zahnexperten viel Zeit ins Thema „Richtige Zahnhygiene“. Viele der Kinder besitzen nämlich gar keine Zahnbürste. Und wenn, weiß kaum einer, damit richtig umzugehen. Also werden die vorhandenen Zahnbeläge der Kinder eingefärbt, damit sie erkennen, wo ihr Problem liegt. Dann: gemeinsames Zähneputzen – gewissenhaft, aber auch spielerisch.

Auch Hausbesuche in Paternoster absolviert das KU64-Team. Zum Beispiel in der örtlichen Kita. Wichtig zudem: Die Zusammenarbeit mit den Freiwilligen der Stuttgarter Stiftung „Kinder fördern – Zukunft stiften“. Sie sind das ganze Jahr über hier als Erzieher und Betreuer aktiv. Und sie achten auch darauf, dass die Kleinen ihre Zähne nicht nur unter Aufsicht der Berliner Zahnärzte putzen. Sondern täglich auch dann, wenn ihre deutschen Zahn-Freunde wieder abgereist sind. Und für diesen Moment, am Tag der Verabschiedung, tanzen die dankbaren Zahn-Patienten sehr gerne noch einmal für sie.

Weitere Impressionen des Projekts:


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